Tim Scheerbarth gewinnt erstes 12-Stunden-Rennen der Nürburgring Langstrecken-Meisterschaft
Tim Scheerbarth hat das erste 12-Stunden-Rennen in der Geschichte der Nürburgring Langstrecken-Meisterschaft (NLS) in der hart umkämpften Porsche-Carrera-Cup-Klasse (CUP2) gewonnen. Der Dormagener erlebte ein turbulentes Rennen bei schwierigsten Bedingungen – das berühmt-berüchtigte „Eifelwetter“ rund um den Nürburgring sorgte immer wieder für unvorhersehbare Witterungsverhältnisse. Das 12-Stunden-Rennen wurde über zwei Tage in zwei sechsstündigen Abschnitten ausgetragen und sorgte mit einem weltweit einmaligen Neustart-Prozedere für Aufsehen, bei dem die Fahrzeuge einzeln im zeitlichen Abstand des Vortages aus der Boxengasse starteten.
„Wir sind überglücklich mit dem Sieg bei der Premiere des 12 Stunden Rennens“, sagte Scheerbarth im Anschluss. „Unser Auto hat perfekt funktioniert und wir haben keine Fehler gemacht. Am Ende war es eine tolle Teamleistung, die uns den zweiten Saisonsieg gebracht hat. Dank der doppelten Punkte bei diesem Rennen sind wir auch in der Meisterschaft wieder in Schlagdistanz und haben gute Chancen, am Ende ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitzureden. An dieser Stelle auch ein Dankeschön an die Rennleitung, die ihren Fehler zugegeben und für alle Betroffenen fair gelöst hat. Unabhängig vom sportlichen habe ich mich über die vielen Fans gefreut, die trotz der schlechten Wettervorhersage vor Ort waren und eine tolle Stimmung verbreitet haben."
Das 12 Stunden Rennen startete am Samstag bei wechselhaften Witterungsbedingungen. „Ich bin den Start gefahren und auf Slicks gestartet. Während der Einführungsrunde hat es stellenweise stark geregnet, deshalb sind wir direkt in die Box und haben auf Regenreifen gewechselt. Ich hatte eine Menge Spaß und tolle Zweikämpfe während der Anfangsphase. Nach rund zwei Stunden habe ich das Auto in der Spitzengruppe liegend an einen Teamkollegen übergeben und bin dann für die letzten beiden Runden in der Dunkelheit noch einmal eingestiegen. Durch die weiterhin wechselhaften Bedingungen sah man nur sehr wenig und es gab viele Unfälle, es war wirklich sehr anspruchsvoll. Ich bin dennoch gut durchgekommen und wir haben den ersten Teil des Rennens in Führung liegend beendet.“
Am Sonntag zeigte sich die Eifel von ihrer sonnigen Seite und sorgte für einen vollständig trockenen zweiten Teil. „Wir sind aufgrund der Parc-Fermé-Bedingungen nach Teil 1 auf Regenreifen in den zweiten Teil gestartet. Deshalb sind wir direkt in die Box gefahren, um auf Trockenreifen zu wechseln. Am Ende der Boxengasse standen wir dann vor der roten Ampel, die aufgrund eines Fehlers der Rennleitung nicht grün geschaltet wurde. Dadurch haben wir eine Menge Zeit verloren und sind in der Klasse zurückgefallen. Wir wussten lange Zeit nicht, ob und wie viel Zeit wir zurückerhalten – das war für uns sehr schwierig, da wir nie wussten, auf welcher Position wir tatsächlich platziert sind. Ich bin den zweiten Stint sowie den Schluss gefahren und nach einem tollen Zweikampf in der Schlussphase als Vierter in der Klasse über die Ziellinie gefahren. Nach dem Rennen stand schnell fest, dass wir wegen des Ampel-Fehlers vier Minuten gutgeschrieben bekommen und somit gewonnen haben. Vielen Dank an das Team W&S Motorsport sowie meine Teamkollegen Daniel Blickle und David Jahn für die einwandfreie Leistung!“
Das drittletzte NLS-Saisonrennen findet am 08.10.2022 statt und führt über die reguläre Distanz von vier Stunden.